Der "Arme Konrad": Häs und Larve
Als Armer Konrad (auch Armer Kunz) bezeichnete sich ein Bündnis des Gemeinen Mannes, das 1514 im Herzogtum Württemberg aufbegehrte. Entgegen dem verbreiteten Klischee waren es nicht vor allem die im Feudalsystem eingebundenen Bauern, sondern insbesondere Bürger der württembergischen Landstädte, die sich, unterstützt von einigen Geistlichen, gegen die von Herzog Ulrich und der einflussreichen Ehrbarkeit betriebene Umverteilungspolitik zu Lasten der Kleinen Leute und deren fortschreitende Entrechtung erhoben. Aufgrund seiner Ziele, seiner Organisationsform, seiner Gewaltbereitschaft und der landesweiten Verbindung zwischen bäuerlichem und städtischem Protest und der überterritorialen Ausrichtung bezeichnen die Landeshistoriker Andreas Schmauder und Wilfried Setzler den Armen Konrad als einen der größten Aufstände, die das Reich bis zu diesem Zeitpunkt erlebt hatte.
Diese Geschichte war der Anlass, um die Brauchtumsgruppe „Armer Konrad“ zu Gründen.
(Quelle: Wikipedia )
(Quelle und weitere Informationen Landesarchiv Baden Württemberg )
Herzog Ulrich verordnet eine Vermögenssteuer über 12 Jahre in Höhe von 1 Pfennig pro Gulden. Sie trifft die Reichen, die lehnen ab. Ulrich ersetzt sie durch eine Verbrauchssteuer auf Wein und Fleisch, die Reiche und besonders die Armen dadurch trifft, das die Gewichte verkleinert werden und der Preis bleibt.
Das löst allgemeine Empörung aus und führt schließlich zum Aufstand des "gemeinen Mannes".
Peter Geiß aus Beutelsbach stiehlt einem Metzger die Gewichte, "Wasserprobe".
Zug von 400 Bauern aus dem unteren Remstal in die Amtsstadt Schorndorf. Vogt Jörg Gaisberg beruhigt sie, verspricht wohl, in Stuttgart ihre Einwände vorzubringen. Sie ziehen wieder ab.
Nach Unruhen im ganzen Land verzichtet der Herzog auf die Steuer. Der "Arme Konrad" betreibt weitere Mobilisierung. Geplant wird ein großes Treffen auf der Kirchweih in Untertürkheim am 28. Juni 1514.
Der Herzog verbietet das Treffen und beruft einen Landtag auf 26. Juni in Stuttgart an mit Beteiligung von Vertretern der Ämter. Das Verbot wird ignoriert, 200 Leute aus Schornbach und Rudersberg nehmen an der Kirchweih in Großheppach teil. In 31 von 43 Ämtern tritt der "Arme Konrad" ab jetzt öffentlich auf.
Bauern aus dem unteren Remstal wollen Schorndorf besetzen. Vogt Jörg Gaisberg kann sie wieder beruhigen und sie ziehen wieder ab. Dem Schorndorfer "Ratschlag" ("Kanzlei" von Caspar Pregatzer und anderen) gelingt es, sich die Schlüssel eines von drei Toren zu verschaffen, gibt sie aber später wieder zurück- wie in weiteren 7 Städten geschehen.
Reaktion der "Ehrbarkeit": 2 Städtetage wurden abgehalten in Marbach und Stuttgart mit dem Ziel, die Teilnahme der Bauern am Landtag zu verhindern. Sie sollten ihre Beschwerden schriftlich vorlegen. Konrad Breuning, der Vogt von Tübingen, schlug vor den Landtag nach Tübingen zu verlegen und die Vertreter der Bauern erst am 2. Juli in Stuttgart zu versammeln. Herzog Ulrich nahm den Vorschlag an.
Der Landtag beginnt in Tübingen. Vertreten sind die "Ehrbarkeit" und die Prälaten und einige Räte, die der Kaiser geschickt hatte.
Die Vertreter der Bauern kommen nach Stuttgart. Der Herzog erscheint nicht. Die Beschwerden der Bauern werden zwar in Tübingen vorgelegt aber nicht verhandelt.
Der Tübinger Vertrag wird beschlossen.
Der Herzog löst den Bauernlandtag auf. Die Beschwerden sollen später mit den Amtsstädten verhandelt werden.
Der Herzog kommt nach Schorndorf, um den Vertrag absegnen ("huldigen") zu lassen. Die auf dem Wasen Versammelten lehnen stickt ab, der Herzog wird bedroht und verlässt den Wasen fluchtartig. Das Gerücht kam auf, der Herzog werbe fremde Truppen zur Besetzung des Remstals an.
1000 Bauern ziehen auf den Kappelberg in der Hoffnung, sich mit den Leonberger Bauern vereinigen zu können. Das wird 200 herzoglichen Reitern verhindert, zu denen noch 2 Truppen Fußvolk aus Stuttgart und Tübingen stoßen.
Den Bauern fehlt es an Lebensmitteln. Der Abt von Adelberg, den sie um Hilfe bitten, lehnt ab. Sie verlieren alle Hoffnung. Als herzogliche Räte zu Verhandlungen kommen und freies Geleit versprechen, geben sie auf. 150 führende Vertreter der "Armen Konrad" fliehen. Jakob Dautel ist nicht dabei.
Beginn der Entwaffnung der Bauern, Verhaftungen, Folterungen. Dautels Geständnis (siehe unter Symbolfigur <ahref="#">Jakob Dautel)
1700 Bauern werden nach Schorndorf befohlen, müssen um Gnade bitten und den Tübinger Vertrag annehmen. 46 von ihnen kommen vor Gericht. 3 werden gleich enthauptet.
7 weitere Hinrichtungen finden statt. Jakob Dautel wird als letzter enthauptet.
Kaiserurkunde.
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